145 Einsätze gab es im 1. Halbjahr 2014 zu bewältigen.
Davon gleich 6 Einsätze am 30. Juni 2014.
Der 30. Juni 2014 war ein einsatzintensiver Tag für die Feuerwehr Neulengbach Stadt.
Um 05:04 Uhr erfolgte der erste Alarm "Brandalarm - Wohnhausanlage Kohlreithstraße", ein Melder in der Garage machte auf sich aufmerksam.
Seitens der Feuerwehr wurde die Garage kontrolliert, es konnte kein Brand festgestellt werden. Die Brandmeldeanlage wurde zurückgestellt und wieder eingerückt.
Um 07:23 Uhr wurde die Feuerwehr Neulengbach Stadt zu einem Unfall auf die A1 - Richtung Wien - alarmiert. Auf regennasser Fahrbahn hatte sich eine Fahrzeuglenkerin mit ihrem Renault gedreht, war gegen die Mittelleitschiene geprallt und am 3. Fahrstreifen quer zu stehen gekommen. Die Rettungsgasse funktionierte zunächst vorbildlich, doch dann war die Verlockung für einen Lkw-Fahrer offenbar zu groß und er fuhr in die freie Spur ein. Ein zweiter Lkw-Lenker und einige Pkw-Fahrer - alle mit österreichischen Kennzeichen (!) folgten der „guten Idee" und binnen kürzester Zeit war die Rettungsgasse völlig mit Fahrzeugen verstellt.
Für die Feuerwehrkräfte ist es jedes Mal ein ähnliches Bild: Bei der Auffahrt auf die Autobahn kommt man nicht durch, da die Fahrzeuge zwar - wie es sich gehört - ganz rechts fahren, aber die Auffahrt nicht frei halten.
Irgendwie schummelt man sich durch die Kolonne. Das geht aber nur, wenn der Verkehr zumindestens langsam rollt. Dann fährt man durch die teils kaum erkennbare Rettungsgasse zum Unfallort vor. Ein schnelleres Vorwärtskommen als vor den Zeiten der Rettungsgasse ist nur selten möglich.
Nachdem sich also die Feuerwehrfahrzeuge solcherart zum Einsatzort durchgekämpft hatten, wurde das Fahrzeug rasch verladen und auf einem gesicherten Platz abgestellt. Der kilometerlange Stau löste sich danach rasch auf.
Der nächste Alarm kam um 10:26 Uhr, diesmal auf die A21 Richtung Hochstraß. Diesmal gab es zwar keinen Stau, aber an der Unfallstelle dasselbe Bild - und dieselbe Unfallursache. Auf der regennassen Fahrbahn war ein Pickup ins Schleudern gekommen, hatte sich überschlagen und war auf dem Grünstreifen neben der 3. Spur auf dem Dach liegen geblieben. Das Fahrzeug wurde von der Feuerwehr Neulengbach aufgestellt und an einem gesicherten Platz abseits der Fahrbahn auf einen ÖAMTC-Abschleppwagen verladen.
Bereits auf der Rückfahrt ins Feuerwehrhaus kam um 11:35 Uhr die nächste Alarmierung. "Baum auf Telefonleitung" in Neulengbach. Die Einsatzkräfte fuhren zum Einsatzort in der Mazettistraße, hoben den vom starken Wind gebrochenen Ast von der Telefonleitung und konnten nun endlich einrücken.
Da die Feuerwehrmitglieder aufgrund der anhaltend schlechten Wetterlage mit weiteren Einsätzen rechneten und von einem Fest am Vortag noch ein Gasgriller im Feuerwehrhaus stand, wurde kurzerhand eine Grillparty improvisiert, um den Hunger nach den Einsätzen vom Vormittag zu stillen. Und die Kameraden sollten recht behalten. Einer von ihnen musste seinen Grillspieß im Feuerwehrfahrzeug auf dem Weg zum nächsten Einsatz essen...
Um 13:50 Uhr wurde die Feuerwehr Neulengbach nämlich wieder auf die A21 alarmiert. Nahezu an derselben Stelle, an der sich zuvor der Pickup überschlagen hatte, war ein silberner BMW auf den Grünstreifen gerutscht und gegen die Fahrtrichtung zum Stillstand gekommen. Die Ursache: wieder einmal die regennasse Fahrbahn. Zum Glück war der Pkw nur leicht beschädigt worden. Die Feuerwehr drehte das Fahrzeug mittels Kran in die richtige Fahrtrichtung zurück und hob es auf die Fahrbahn, sodass der Fahrzeuglenker seine Fahrt fortsetzen konnte.
Um 17:23 Uhr erfolgte der mittlerweile sechste Alarm an diesem Tag. Die Feuerwehr Neulengbach wurde auf die A1 Richtung Salzburg alarmiert. Eine junge Lenkerin war auf der regennassen Fahrbahn mit ihrem Pkw ins Schleudern geraten und hatte einen zweiten Pkw touchiert. Beide Fahrzeuge krachten daraufhin gegen die Randleitschiene. Zum Glück wurde, wie schon bei allen vorhergehenden Unfällen, wiederum niemand verletzt. An beiden Pkw entstand jedoch Totalschaden.
Die beiden Unfallwracks wurden durch die Feuerwehr Neulengbach-Stadt an einem gesicherten Platz abgestellt.
145 Einsätze galt es im 1. Halbjahr ausschließlich von Freiwilligen zu bewältigen, die Bandbreite reichte von Bränden, Brandalarmen, Menschenrettung und Tierrettung über Verkehrsunfälle, Fahrzeugbergungen und Kranarbeiten bis hin zu Hilfeleistungen nach Unwettern wie das Beseitigen von Hochwasserschäden oder das Abtragen von Bäumen. Die Liste ließe sich noch fortsetzen.
Kommandant Ignaz Mascha berichtet, dass er letzte Woche in Opole, Polen - einer Stadt mit ca. 130.000 Einwohnern - war. Der Vertreter der dortigen Berufsfeuerwehr berichtete, dass die Feuerwehr üblicherweise 3 Einsätze am Tag hat. Das ist nur etwa die dreifache Zahl der Einsätze, die bei uns neben allen anderen Tätigkeiten, wie Ausbildung, Übung, Instandhaltung der Geräte, etc., ausschließlich von Freiwilligen völlig unentgeltlich geleistet werden. Damit erspart sich die Gemeinde enorm viel Geld. Letztendlich müssen wir einen außerordentlich hohen Anteil an Mitteln für den Ankauf von Gerätschaften und Fahrzeuge selbst aufbringen.
Derzeit stehen wir schon in den Vorbereitungsarbeiten für unser Feuerwehrfest, das heuer vom 1. bis 3. August 2014 stattfindet.
Bericht und Fotos: Feuerwehr Neulengbach-Stadt